… das Verschwinden der Kaufhäuser

Die Stiftung Kunstfonds spendiert mir ein Neustart-Kultur-Stipendium. Über den Sommer werde ich mich um Kaufhof, Karstadt und andere Warenhäuser als Motivgeber für grafische Erzählungen gebauter Umgebung kümmern können. Cute vom Staat.

Ich werde hier von möglichen Ergebnissen berichten, gerade steht mir die Tageslaune nach Acrylfarbe gießen, Klarlackmalerei, Kartoffeldruck oder Gestempeltes.

Seit Jahren beschäftigte ich mich in meinen künstlerischen Arbeiten mit der Architektur der Nachkriegsmoderne. Avantgardistische Betonbauten, Gebäude der Moderne aus Stahl und Glas, ikonische Fassaden oder brutalistische Architektur werden in verschiedenen Techniken und Medien interpretiert.

Jetzt geht es um Kaufhausgebäude als verschwindende Sehnsuchtsorte des Konsums. Durch Umstrukturierung und zunehmendem Onlineshopping werden die meisten Ikonen wirtschaftswunderlicher Kaufhausarchitekturen aus dem Stadtbild verschwinden. Gerade in Klein- und Mittelstädten stehen sie heute noch im Originalzustand rum und warten auf den Abriss oder kaum erfüllbare Investorenträume. Eine späte Möglichkeit einige der noch Bestehenden reisend zu dokumentieren, um im Atelier Ansichten von Proportion, Fassade und spätmoderner Schönheit zu erarbeiten.